Mittwoch, 14. Januar 2015

Urlaub bei meinen Eltern



Der Gedanken, allein zu Hause zu sitzen, während mein Freund arbeiten geht, war für mich einfach nur erschreckend. Wir haben dann gemeinsam beschlossen, dass es wohl ganz gut is, wenn ich ein paar Tage zu meinen Eltern nach Bayern fahre. Ein Tapetenwechsel tut mir sicher auch ganz gut und meine Mutter hat sich eh sehr viel Sorgen um mich gemacht. So konnte sie mich ein bisschen bemuttern und verwöhnen und ich konnte mich ein wenig Erholen.

Aber mit viel Ruhe war nicht… Meine Mutter hat ohne mein Wissen auch noch meinen Cousin eingeladen. Ein komplett kaputter, verrückter Typ, der den ganzen Tag nur Mist redet. Also jemand, der mit seiner Art für gute Laune und viel Gelächter sorgt. Als sie mir am Freitag sagte, dass er Sonntag komme, war ich erst nicht wirklich begeistert. Ich wollte mich doch entspannen… Naja ändern konnte ich es jetzt nicht und ich habe mir gesagt, dass ich das beste draus machen werde.

Und was soll ich sagen… Ich habe in dieser Woche so viel Spaß gehabt, ich habe mich fast geschämt. Wie kann ich nur soviel lachen, obwohl meine Tochter gerade gestorben ist? Aber es tat mir gut. Man sagt immer „Lachen ist die beste Medizin“ und das stimmt auch.

Nur war mein Cousin nicht natürlich nicht als Therapiemaßnahme da, sondern weil er Ski fahren wollte. Einen Bekannten hatte er auch noch mit dabei. Ich stehe auch gerne auf Ski und bin dann auch 2 Mal mit den beiden mitgefahren. Frische Luft und ein bisschen Bewegung… fast so gut wie Lachen. Endlich fühlte ich mich nach 3 Wochen Elend, wieder ein bisschen besser. Aber war das normal, so schnell wieder etwas positives zu sehen? Mein schlechtes Gewissen blieb. Und trotz allem Gelächter und aller positiver Dinge habe ich trotzdem Phasen der Trauer gehabt. Den einen Abend habe ich mit meiner Mama zusammen auf der Couch gesessen und wir haben ein Gedicht gelesen.
Wo bist du? 

Wir haben uns in den Arm genommen und gemeinsam getrauert um unsere verloren Babys. Meine Mama hat nämlich auch 2 Babys verloren. Ich hatte ja auch im Juni 2013 schon eine Fehlgeburt in der 11. Woche.

Diese Seite mit den Gedichten hat mich auch immer wieder begleitet. Ich selbst bin kein Gedichte Schreiber, aber sie berühren mich unglaublich und einige sprechen mir wirklich aus der Seele.

Nach einer Woche bin ich auch wieder nach Hause gefahren. Vor allem, weil bei uns Hochzeitsmesse war und meine Trauzeugin sich angemeldet hat zu kommen. Der Abschied fällt mir immer schwer, aber diesmal war ich auch froh, bald wieder bei meinem Freund zu sein. Seine Nähe hat mir in dieser Zeit doch sehr gefehlt.

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