Am 24.01.14 kam dann der Endgültige Abschied, die
Beerdigung.
Wir wollten das ganze unter uns machen. Die Eltern meines
Freundes wollten dabei sein und das war ok. Meine Eltern konnten aufgrund der
Entfernung nicht kommen und ich glaube das war auch besser so. Vor allem, weil
meine Mutter eine ähnliche Erfahrung machen musste und auch sehr mitgelitten
hat. Ich hätte wohl nicht die Kraft gehabt, sie auch total aufgelöst zu sehen.
Am Ende ist nur meine Schwiegermutter dabei gewesen, mein
Schwiegervater hat es leider nicht pünktlich geschafft. Freunde haben wir keine
eingeladen. Zum eine wollten wir keinen damit belasten und wir wollten allein
trauern. Ich hab vor anderen immer das Gefühl stark sein zu müssen und das
wollte ich an dem Tag nicht. Vor meinem Mann kann ich ungehemmt weinen, vor
anderen fällt es mir schwer. Deswegen war es mir schon fast zuviel dass meine
Schwiegermutter dabei war. Aber sie wollte von Ihrer Enkeltochter Abschied
nehmen und das wollte ich ihr nicht nehmen.
Als wir zu dem Grab gingen, lief das von mir ausgesuchte
Lieder von Jupiter Jones. Am Grad angekommen stand dort dieser winzige, weiße
Sarg zusammen mit dem von uns gewünschten Kranz aus hell lila Blumen. Diesen
Anblick werde ich wohl nie vergessen.
Wir haben uns gegen eine kirchliche Bestattung entschieden,
da wir beide zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich an Gott glauben konnten. Wie
kann ein Gott uns sowas antun? Auch dazu habe ich heute eine andere Einstellung… Aber auch ohne kirchlichen Bezug hat die
Bestatterin Frau P. eine wunderschöne, einfühlsame Rede gehalten.
Eigentlich wollten wir Luftballons in die Luft fliegen
lassen für Cara, aber diese haben sich von allein gelöst und sind abgeflogen.
Wir haben unsere Wünsche für sie dann hinterhergeschickt. Aber ich glaube
immernoch, dass sie in dem Moment bei uns war und uns damit ein Zeichen geben
wollte. So in der Art „Ich bin immer bei euch. Gebt nicht auf und lebt euer
Leben ohne mich weiter. Ich gucke von meinem Stern aus zu“
Der für mich schwerste Moment war der, als der Sarg in die
Erde gelassen wurde. Das hatte sowas endgültiges. Ich konnte dabei nicht
zusehen und in dem Moment haben ich auch die Fassung verloren. Zudem war es
kalt und es lag Schnee und ich dacht nur: „Meine Tochter liegt jetzt in diesem
kalten Erdloch. Das kann nicht richtig sein. Warum tut denn keiner was und holt
sie raus. Man kann doch einen kleinen Menschen nicht allein in diesem Loch
lassen? Wir haben dann noch Blumen reingeworfen und weil dann das Lied Tears in
Heaven gespielt wurde, wollte mein Freund noch stehen bleiben. Ich konnte nicht
in dieses Grab schauen. Ich kann gar nicht sagen , was das für ein Gefühl war,
aber ich wollte einfach nur weg von diesem Loch.
Den Rest des Tages war mit mir nicht mehr anzufangen. Ich
habe seit meinem 1. Geburtstag eine Püppi. Ich habe nach Caras Geburt festgestellt,
dass diese Püppi, genau die Maße von Cara hat.
Also was Größe und Kopfumfang angeht. Diese Püppi im Arm zu halten hat
mich beruhigt. Das klingt wahrscheinlich total verrückt, aber in der ersten
Zeit musste ich sie immer bei mir haben. Sie war wie ein kleiner Tröster für
mich in den ersten Wochen nach der Geburt.
Auch an diesem Tag war sie bei mir und gab mir ein bisschen Kraft
zurück.
Wir sind nach der Beerdigung auch nicht mehr irgendwo Kaffe
trinken gegangen. Wir wollten nur nach Hause und in alle Ruhe trauern. Damit kam aber auch ein kleiner Schnitt…
Das Wochenende danach haben wir noch gemeinsam verbracht,
aber am Montag wollte mein Freund wieder zur Arbeit gehen. Ich durfte ja noch nicht,
wegen dem Mutterschutz und habe mich entschlossen am kommenden Freitag zu meinen Eltern zu
fahren…
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