Montag, 12. Januar 2015

Meine Schwangerschaft



Also meine Schwangerschaft verlief von Anfang an nicht gut... Zuerst dachten wir bis zur 7. Woche, dass es sich um eine Eileiterscwhwangerschaft handelt. Auch danach hatte ich ständig mit kleinen Blutungen zu tun, was für mich nicht einfach war, da ich zuvor auch schon eine Fehlgeburt in der 11. Woche hatte. Als ich dann in der 13. Woche zur Nackentransparenzmessung war und der Pränataldiagnostiker uns bestätigte, dass mit dem Baby alles in Ordnung sei, waren wir erstmal erleichtert und ich konnte mich ein wenig entspannen. 
Allerdings nicht für lange. In der 15. Woche bekam ich eine starke Blutung und musste für mehrere Tage ins Krankenhaus und bekam anschließend ein Beschäftigungsverbot bis zum Ende des Jahres. ich saß also den halben November und den ganzen Dezember zu Hause. Zu dieser Zeit habe ich mir oft Gedanken gemacht und hatte immer so ein unbestimmtes Gefühl, also ob etwas nicht stimmte. Wir sind oft in die Klinik gefahren, weil ich aus lauter Angst nicht schlafen konnte und auch bei meinem Arzt war ich oft. Immer wieder hörte ich "Es ist alles in Ordnung, sie müssen sich entspannen." Naja leichter gesagt als getan. 
Zu Silvester, als ich erneut in der Klinik war, hatte ich einen ganz aufmerksamen Arzt. Schon vorher haben Ärzte oft bemerkt, dass man den Oberschenkel nicht messen konnte, aber es hieß immer, das liegt daran, dass das Baby sich zuviel bewegt, oder blöd liegt. Dieser besagte Arzt hat aber gemerkt, dass da wohl mehr dahinter steckt und hat uns empfohlen dringend Anfang Januar eine Feindiagnostik machen zu lassen. Der Termin stand schon lange fest, aber als uns das so nochmal gesagt wurde mit dem hinweis, dass der Oberschenkel unseres Babys viel zu kurz war, hatte ich auf einmal richtig Angst vor dem Termin...
Aber meine Schwangerschaft war nicht nur schlimm. Es gab auch tolle Momente. Zum Beispiel als wir um Weihnachten rum in der Klinik waren und die Ärztin uns fragte, ob wir wissen, was es wird. Sie meinte sie glaubt ein Mädchen, aber kann es nicht genau sagen und dann habe ich auf dem Bildschirm gesehen wie das Baby sich bewegt hat und es zuckte in meinem Bauch. Da habe ich sie zum ersten Mal bewusste gespürt. Von da an habe ich auch fast jeden Tag dieses "zucken" gemerkt. Ich habe aber oft gesagt, dass sich das komisich anfühlt. Ganz anders als ich dachte und von Beschreibungen anderes erwartet hatte. Aber trotzdem habe ich mich jedes Mal gefreut, sie zu spüren.
Auch Weihnachten fand ich ganz toll. Ich habe mich so sehr auf dieses Fest gefreut und musste mir immer wieder vorstellen, wie toll es im nächsten Jahr mit Baby sein würde. Ich hatte zum ersten Mal einen eigenen Weihnachtsbaum, weil wir zum ersten Mal bei uns zu Hause gefeiert haben. 
Und der Moment, als mein Arzt mir bestätigte, dass das Baby in der Gebärmutter sitzt und mir den Herzschlag zeigen konnte, war einfach nur toll. 
Nachdem wir schon wussten, dass unsere kleine nicht lebensfähig ist und wir den Entschluss für den Abbruch schon gefasst hatten, konnte mein Freund, am vorletzten Tag mit der kleinen in meinem Bauch zum ersten Mal durch die Bauchdecke spüren, wie sie sich bewegte. Als wollte sie ihm nochmal zeigen "Hallo hier bin ich"

Es war eine sehr bewegte Schwangerschaft. Geprägt durch Ängste und Unsicherheit aber auch Glück. Denn wir waren trotz aller Schwierigkeiten glücklich über das kleine Leben in meinem Bauch. Sie war halt ein absolutes Wunschkind. 

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