Ja nun war ich wieder schwanger... Am Anfang hatte ich große
Angst vor einer Eileiterschwangerschaft. Als definitiv eine Fruchthöhle in der
Gebärmutter festgestellt wurde, hatte ich Angst vor einem Windei. Als meine
Ärztin dann einen Dottersack mit Embryo und Herzaktivität gesehen hat, hatte
ich Angst, dass der Herz aufhört zu schlagen, wie bei meiner ersten
Schwangerschaft. Als wir dann die 12. Woche geschafft haben und der erste große
Fehlbildungsultraschall anstand, hatte ich Angst, dass man jetzt schon wieder Auffälligkeiten
am Skelett sehen kann.
Man kann also sagen ich habe immer wieder neue Sachen
gefunden, die nicht simmen könnten und mich völlig verrückt gemacht. Meine Frauenärztin
hat mich dann auch an eine Klinik überwiesen, wo ich eine begleitende Therapie
begonnen hab. An Arbeiten war gar nicht zu denken. Immer wieder war ich krank
geschrieben und bin mal wieder kurz arbeiten gegangen. Leider habe ich von
meiner Ärztin kein Beschäftigungsverbot bekommen und so musste ich mich immer
wieder mit Krankschreibungen über Wasser halten, was aber auch eine gewisse
finanzielle Einschränkung bedeutet. Aber es ging nicht anders. Meine Ängste
waren so groß, dass ich auf arbeit nur noch auf der Toilette war um zu
kontrollieren, ob ich eventuell Blutungen habe. Abends hatte ich nur
Bauchschmerzen und war völlig am Ende.
Zu Hause ging es einigermaßen… Lange Spaziergänge konnte ich
nicht machen… Immer wieder hatte ich Angst, ich würde das Baby verlieren, was
natürlich vollkommen Quatsch ist, aber die Angst hat meinen Alltag bestimmt.
Ich war auch ganz oft beim Arzt. Jede Woche wurde geguckt,
ob alles im Rahmen ist und sich das Baby gut entwickelt. Bei der
Nackenfaltenmessung, welche wir in der Uniklinik haben machen lassen, wurde
schon gesagt, dass eine thanatophore Dysplasie zu 99,9% ausgeschlossen sei und
wir sollten in der 17 Woche nochmal zum Ultraschall kommen um diese zu 100%
auszuschließen. In der 17. Woche wurde
dann wieder gesagt, dass alles super aussehe und wir uns absolut keine Gedanken
machen sollten und wir die Feindiagnostik in der 23. Woche nur machen um uns zu
beruhigen. Die Ärztin hatte absolut nichts zu beanstanden.
Ach ja, ein kleiner Junge sollte es diesmal werden… Den
Termin für die Feindiagnostik hatten wir dann für den 21.01. festgelegt. Also
nach den ganzen Tagen, an denen wir an unsere Tochter denken wollten. Da war
aber auch viel Aberglaube von mir mit dabei. Ich wollte nicht, dass sich das ganze
aus dem letzten Jahr wiederholt.
Wie zu erwarten war, war auch die Feindiagnostik unauffällig
und ich bin mittlerweile in der 24. Woche schwanger. Soweit war ich noch nie…
Ein ganz komisches Gefühl. Auch weil ich irgendwie langsam entspannt werde. Obwohl
ich schon schnell auf 180 bin, gerade, wenn ich den kleinen mal wieder längere
Zeit nicht richtig spüren kann. Ich bin auch immernoch regelmäßig beim Arzt. Meine
Ärztin hat zum Glück sehr viel Verständnis. Mein Mann hilft mir auch, indem wir beide überlegen, ob
es Sinn macht hinzugehen, oder ob ich einfach nur wieder überreagiere. Meistens
sind wir aber doch beim Arzt… Ich hoffe ja, dass es langsam besser wird. Immerhin
haben wir gerade erst die schlimme Zeit geschafft. Ich muss mich ja auch
erstmal an diese neue Situation gewöhnen…
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