Dienstag, 27. Januar 2015

Folgeschwangerschaft



Ja nun war ich wieder schwanger... Am Anfang hatte ich große Angst vor einer Eileiterschwangerschaft. Als definitiv eine Fruchthöhle in der Gebärmutter festgestellt wurde, hatte ich Angst vor einem Windei. Als meine Ärztin dann einen Dottersack mit Embryo und Herzaktivität gesehen hat, hatte ich Angst, dass der Herz aufhört zu schlagen, wie bei meiner ersten Schwangerschaft. Als wir dann die 12. Woche geschafft haben und der erste große Fehlbildungsultraschall anstand, hatte ich Angst, dass man jetzt schon wieder Auffälligkeiten am Skelett sehen kann.
Man kann also sagen ich habe immer wieder neue Sachen gefunden, die nicht simmen könnten und mich völlig verrückt gemacht. Meine Frauenärztin hat mich dann auch an eine Klinik überwiesen, wo ich eine begleitende Therapie begonnen hab. An Arbeiten war gar nicht zu denken. Immer wieder war ich krank geschrieben und bin mal wieder kurz arbeiten gegangen. Leider habe ich von meiner Ärztin kein Beschäftigungsverbot bekommen und so musste ich mich immer wieder mit Krankschreibungen über Wasser halten, was aber auch eine gewisse finanzielle Einschränkung bedeutet. Aber es ging nicht anders. Meine Ängste waren so groß, dass ich auf arbeit nur noch auf der Toilette war um zu kontrollieren, ob ich eventuell Blutungen habe. Abends hatte ich nur Bauchschmerzen und war völlig am Ende.
Zu Hause ging es einigermaßen… Lange Spaziergänge konnte ich nicht machen… Immer wieder hatte ich Angst, ich würde das Baby verlieren, was natürlich vollkommen Quatsch ist, aber die Angst hat meinen Alltag bestimmt.
Ich war auch ganz oft beim Arzt. Jede Woche wurde geguckt, ob alles im Rahmen ist und sich das Baby gut entwickelt. Bei der Nackenfaltenmessung, welche wir in der Uniklinik haben machen lassen, wurde schon gesagt, dass eine thanatophore Dysplasie zu 99,9% ausgeschlossen sei und wir sollten in der 17 Woche nochmal zum Ultraschall kommen um diese zu 100% auszuschließen. In der  17. Woche wurde dann wieder gesagt, dass alles super aussehe und wir uns absolut keine Gedanken machen sollten und wir die Feindiagnostik in der 23. Woche nur machen um uns zu beruhigen. Die Ärztin hatte absolut nichts zu beanstanden.
Ach ja, ein kleiner Junge sollte es diesmal werden… Den Termin für die Feindiagnostik hatten wir dann für den 21.01. festgelegt. Also nach den ganzen Tagen, an denen wir an unsere Tochter denken wollten. Da war aber auch viel Aberglaube von mir mit dabei. Ich wollte nicht, dass sich das ganze aus dem letzten Jahr wiederholt.
Wie zu erwarten war, war auch die Feindiagnostik unauffällig und ich bin mittlerweile in der 24. Woche schwanger. Soweit war ich noch nie… Ein ganz komisches Gefühl. Auch weil ich irgendwie langsam entspannt werde. Obwohl ich schon schnell auf 180 bin, gerade, wenn ich den kleinen mal wieder längere Zeit nicht richtig spüren kann. Ich bin auch immernoch regelmäßig beim Arzt. Meine Ärztin hat zum Glück sehr viel Verständnis. Mein Mann  hilft mir auch, indem wir beide überlegen, ob es Sinn macht hinzugehen, oder ob ich einfach nur wieder überreagiere. Meistens sind wir aber doch beim Arzt… Ich hoffe ja, dass es langsam besser wird. Immerhin haben wir gerade erst die schlimme Zeit geschafft. Ich muss mich ja auch erstmal an diese neue Situation gewöhnen…

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen